POLYRHYTHMS – systemische Rhythmustherapie

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Seit Mai 2021 findet hier auch LGBT systemische Therapie statt. Das Pilotprojekt POLYRHYTHMS verbindet systemische Therapie und ganzheitliche Rhythmuserfahrungen mit der TaKeTiNa-Methode. Unser Pilotprojekt ist auf die Bedürfnislage einer Gruppe LGBTQIA+ -Geflüchteter aus Kamerum und Venezuela des Queer Refugees Network (QRN) zugeschnitten. Wöchentlich finden im Wechsel Gruppentreffen und Einzelsitzungen mit professioneller Sprachmittlung statt. Der Prozess wird evaluiert und supervidiert.

In den systemischen Einzelberatungen mit Ali wird stabilisierend und beziehungsorientiert gearbeitet. In einem Umfeld von Respekt und Wertschätzung soll ein sicherer Rahmen entstehen, in dem Teilnehmende ihren Prozess selbstbestimmt mitgestalten. Dabei werden die Erlebnisse aus den Gruppensettings integriert, stärkende Methoden aus dem Empowerment eingesetzt und stress-reduzierende Methoden aus der Achtsamkeit eingeübt, um eine Reaktivierung von Trauma-Symptomen vorzubeugen.

Bei den Rhythmuserfahrungen mit der TaKeTINa-Methode mit dem Rhythmuspädagogen Matthias Schirmer wird Rhythmus als Werkzeug eingesetzt, um Qualitäten wie Resilienz, Intuition und innere Stärke zu entwickeln sowie Gemeinschaft und Zusammenhalt zu erfahren. Dabei dient der Körper als Instrument, um komplexe rhythmische Strukturen mit Schritten, Klatschen und Stimme aufzubauen. In diesem Prozess, erlebt das Nervensystem abwechselnd Phasen der Irritation und der Entspannung. Teilnehmende können im Umgang mit dem Rhythmus lernen, wie sie mit inneren und äußere Blockaden auf eine nachhaltigere und kreative Weise umgehen können.

Wir glauben, dass jede Person unabhängig von ihrem Hintergrund und Aufenthaltstitel ein Recht auf gesundheitliche Versorgung und Heilung hat. Für viele LGBTQIA+-Geflüchtete ist Trauma* ein ständiger Begleiter. Viele Menschen, die bereits in ihren Herkunftsländern vor homo- und transfeindlicher Gewalt fliehen mussten, erleben hier aufs Neue Anfeindung und Ausgrenzung. 50% der Geflüchteten in Leipzig leiden laut einer Studie der Uni Leipzig von 2019 an Angst- oder Traumafolgestörungen und brauchen professionelle Hilfe. Queere Geflüchtete sind aufgrund der Mehrfachdiskriminierungen besonders stark betroffen und werden vom überlasteten Gesundheitssystem vor allem während der Covid-19-Pandemie kaum berücksichtigt.  

Wir danken allen, die das Pilotprojekt 2021 über unser Crowdfunding ermöglicht haben und freuen uns über Unterstützung, um POLYRHYTHMS auch in Zukunft weiterführen zu können. Bei Interesse bitte mit Ali Kontakt aufnehmen.

Glossar

Wofür steht LGBTQIA+ ?
LGBTQIA+ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, trans, queer, intersexuell, asexuell, und alles, im Bereich von Sexualität und Identität, was in keine der Kategorien passt.

Was ist ein Trauma?
Die Traumaforscherin Luise Reddemann beschreibt Trauma als eine Extremerfahrung mit dem Verlust von ​Vertrauen, Hoffnung, Stabilität, Geborgenheit, Gerechtigkeit und Sinn. Trauma wird im Körper gespeichert und nimmt verschiedene Formen an, wie etwa Angststörungen, Depressionen, Schlaf- und Essstörungen, Flashbacks und Panikattacken. Die kurz- und langfristigen Folgen einer (komplexen) Posttraumatischen Belastungsstörung (K-PTBS) wirken sich drastisch auf das körperliche und emotionale Wohlbefinden, den Selbstwert und die Fähigkeit, den Alltag angemessen zu bewältigen, aus.

LGBT systemische Therapie

POLYRHYTHMS – Systemic rhythms therapy

Since May 2021, LGBT systemic therapy has also been taking place here. POLYRHYTHMS combines Systemic Coaching techniques with the TaKeTiNa rhythms method. The pilot project is catered to the needs of a group of refugees from Cameroon and Venezuela from the Queer Refugees Network (QRN). Each week a Systemic Coaching session alternates with a rhythms group session. The project is supervised and evaluated. 

The individualized Systemic Coaching sessions is taking place with Ali with the aim of stabilisation. In an environment of respect and appreciation, a trauma sensitive space will be created for each individual’s self-determined healing process to take place. The focus of this treatment is on empowerment methods and mindfulness-based stress-reduction tools to prevent reactivating symptoms of PTSD.

In the TaKeTiNa sessions led by Matthias Schirmer, rhythm is used as a tool to strengthen inner-qualities such as intuition and inner balance, as well as social-qualities such as resilience and community belonging. The body becomes an instrument that is building rhythms using steps, clapping, and voice. In this process, participants learn how to fall in and out of the flow of the rhythm and the nervous system learns how to adapt to external and internal blockages in a more sustainable and creative way.

We think that everybody, regardless of their legal status has a right to mental health resources and healing. For many LGBTQIA+ refugees, trauma is a permanent companion. Those who have been forced to flee their homes due to homophobic and transphobic violence, often experience further isolation when arriving in their assigned country of asylum. According to a survey from the University of Leipzig in 2019, 50% of all refugees in Leipzig suffer from anxiety disorders or PTSD and require professional help. LGBTQIA+ refugees are especially vulnerable because of the intersectionality of their identities and yet are hardly considered by the overburdened health system during the COVID-19 pandemic.

We thank everyone who helped fund this pilot project 2021 with our crowdfunding. If you would like to support the continuation of this project, please contact Ali.

Glossary

What does LGBTQIA+ stand for?

LGBTQIA+ stands for lesbian, gay, bisexual, trans, queer, intersexual, asexual, and identities and sexualities that transgress these categories.

What is trauma?

Trauma researcher Luise Reddemann defines Trauma as “…an extreme experience of loss…” ― loss of trust, hope, stability, security, justice, and meaning. Trauma is expressed through the body and comes in many different ways, including anxiety, depression, sleeping and eating disorders, flashbacks, panic attacks, and dissociation.The short and long-term impacts of cPTSD (complex post-traumatic stress disorder) are detrimental to an individual’s emotional and physical well-being, as well as their sense of self-worth and ability to function day-to-day.

Seit Mai 2021 findet hier auch LGBT systemische Therapie statt. Das Projekt, heißt POLYRHYTHMS und wurde von Ali Schwartz und dem Musiker Matthias Schirmer konzipiert. Dazu kommt, daß dieses Pilotprojekt für queere Menschen mit Fluchthintergrund über ein Crowdfunding finanziert wurde.

Zunächst kommen die vier Teilnehmenden aus dem Kamerun und Venezuela. Zweitens über 6 Monate lang erleben diese Personen im Wechsel eine ganzheitliche Rhythmuserfahrung mit der TaKeTINa-Methode im Gruppensetting und eine systemische Einzelsitzung. 

Also geht es dabei vor allem darum, daß die Teilnehmenden selbstbestimmt ihre eigenen Ressourcen aktivieren. Und emotionale Resilienz aufbauen, um tagtägliche Herausforderungen beim Ankommen in einem neuen Land während der Covid-19 Pandemie besser bewältigen zu können. 

Darüber hinaus arbeiten Matthias und Ali u.a. zusammen mit Karina Lins Kehlet für Supervision, Michaela Nagl für Evaluation, das Queer Refugees Network Leipzig von RosaLinde e.V., und deutsch-spanische Freundschaft e.V. für Sprachmittlung.

Wir freuen uns über Unterstützung, um unser Projekt auch in Zukunft weiterführen zu können. Bei Interesse bitte mit Ali Kontakt aufnehmen.

LGBTQIA+ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, trans, queer, intersexuell, asexuell, und alles, im Bereich von Sexualität und Identität, was in keine der Kategorien passt.